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Mein Trigger und was er mir sagen möchte

Und was hat das mir mir zu tun?

Immer wieder in den Beratungsprozessen vor einer überlegten Trennung gibt es Punkte, an denen eine größere Anzahl von Menschen ähnliche Probleme zu haben scheint.

 

Eins davon ist das Phänomen „ Patchwork-Familie“. 

Völlig klar ist, daß sich Probleme potentieren können, wenn nicht nur 2 Menschen eine Beziehung oder Ehe eingehen und ihre bislang gelebten und aus dem eigenen Elternhaus tradierten Werte so kombinieren lernen wollen, dass sie zueinander passen, sondern sich die Anzahl der Beteiligten durch Kinder aus vorherigen Beziehungen mit ihren eigenen Wünschen und Bedürfnissen noch potenziert.

 

Häufigster Streitpunkt und Auslöser für einen Trennungswunsch ist oft, dass der Partner seine eigenen Kinder gefühlt vorzieht, verwöhnt oder verzärtelt und der andere Ehegatte sich so unendlich zurückgesetzt fühlt, dass er sich trennen will, weil er dieses Verhalten nicht akzeptieren kann oder nicht mehr erträgt.

 

Reagieren wir sehr stark auf ein Verhalten von Menschen, gibt es meist etwas in uns selbst, was damit in direkter Verbindung steht: die Schwiegermutter hasst geradezu die Frau ihres Sohnes für ihren „ Egoismus“, bloß weil diese relativ selbstbestimmt ihr Leben lebt und sich selbst an die erste Stelle setzt, was hingegen die Schwiegermutter ob ihres Alters oder Erziehung nie gelernt hat und sich etwas  davon auch für sich selber wünschen würde. 

 

Der Mann findet seine Frau verzieht die  eigenen Kinder  aus der Erst-Ehe, übertreibt mit ihrer Fürsorge und behandelt die Kinder wie eine Glucke, obwohl er es für besser hält, Kinder fürs Leben „abzuhärten“. Vielleicht, weil er es selbst nicht anders erfahren hat.

 

Die Frau fühlt sich verletzt von ihrem Mann -obwohl die Beziehung eigentlich schön ist und gut funktioniert, wenn das Paar alleine ist- wenn die Kinder aus der ersten Beziehung  zu Besuch kommen und fühlt sich komplett ungeliebt, wenn der Mann seine Kinder sehr nachsichtig behandelt und nach ihrer Auffassung nicht zu ihr steht. Obwohl das Verhalten des Mannes nicht gegen sie gerichtet ist.

 

Nicht selten ergibt sich dann im Laufe der Gespräche, dass derjenige, der so Schwierigkeiten mit dem Verhalten des Anderen hat, selbst im Heim oder bei einem alleinerziehenden Elternteil aufgewachsen ist und ein Teil seiner heutigen Wut auf den Partner auch mit den eigenen früheren Erfahrungen in Zusammenhang steht. 

Was allerdings nur den wenigsten bewusst ist. 

 

Das zu verstehen oder daran zu arbeiten ist manchmal eine Alternative zur Trennung oder ein ganz neuer Impuls für eine Beziehung. 

 

Regt Ihr Euch als immer wieder über eine Situation oder ein Verhalten auf, fragt Euch immer: 

 

Und was hat das  mit mir zu tun?

 

Ich wünsche  gute Einsichten!

 

 

 

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