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Ode an das Kleid

 

Jeder hat diese eine Freundin

 

Jeder hat sie, diese eine Freundin, die morgens nur in einen Müllsack mit einer Kordel drumgebunden springen muss oder morgens auf die Schnelle zu ihrem Bademantel nur eine Strickmütze und High Heels kombiniert und sofort aussieht wie ein Model aus der Vogue oder zumindest so gestylt wie eine Protagonistinnen aus "Sex and the City".

 

Und die man dafür nur manchmal erwürgen möchte, da man selbst beim untauglichen Versuch des Nach-Machens auf den Weg zur Schule oder Arbeit höchstens von der Polizei aufgegriffen wird oder vom Obdachlosen  über dem Lüftungsgitter beim Edeka einen Pullover angeboten bekommt.

 

Trotzdem gilt im täglichen Kampf des (Arbeits-) Leben die Maxime : Kleidung ist beliebig, aber erwünscht!

 

Da nicht jeder so ein Talent hat und ich  und ich manchmal morgens vor lauter Müdigkeit kaum aus den Augen gucken kann, sehe ich mich an rund 270 Tagen  im Jahr nicht in der Lage, dieses Problem zu meistern und müßte an all diesen Tagen eigentlich zu Hause bleiben.

 

Was natürlich auch nicht geht!

 

Auch bin ich in diesem Existenz-Zustand schlichtweg geistig nicht in der Lage, mir zu überlegen, ob zu der roten Hose jetzt besser die lilafarbene Bluse  mit dem orangenen Gürtel passt oder ob nicht ein klassisches, Weißes T-Shirt mit Hermès-Tuch nicht doch besser wäre, da es dann den Blickwinkel auf die grünen Stiefeletten lenken würde.

 

Trotzdem brauchen auch Menschen wie ich eine Lösung. Die ist ganz einfach und lautet: ein Kleid!

 

Bei Kleidern muss man nicht überlegen, welches Oberteil oder Unterteil dazu passt. Ein Kleid verzeiht einem 2 - 5 Kilo Übergewicht oder Untergewicht. 

Sollte man  zufällig morgens beim Bäcker seinem ultimativen Traummann begegnen, kann man sich im Kleid direkt neben ihn in sein Cabrio setzen, nach Paris durchbrennen und ist dort Abends in der Oper immer noch gut und passend angezogen. Gilt natürlich für alle Anlässe des Lebens. Auch für das  spontane Party-Event direkt nach dem Büro.

 

Kleider kauft man für's Leben.

 

Die Abfolge der Kleider im Schrank ist der Spiegel des Lebens von Frauen. Es sind immer Kleider, die das Leben prägen, Hosen oder Röcke nie.

 

Nicht umsonst existiert der Begriff "kleidsam" und anhand der Kleider im Schrank läßt sich die Biographie eines Lebens zusammenstellen:

Jeder weiß doch, in welchem Kleid er seinen große Liebe kennengelernt hat, welches man sich für das erste wichtige Meeting oder das Staatsexamen gekauft hat und welches man in der unvergesslichen Nacht vor dem Petersdom trug in Rom.

 

Ich gestehe: ich habe über 100 Kleider. Manche davon wohnen schon über 20 Jahre bei mir und wir werden uns nie trennen.

 

Lese ich Samstags  beim Frühstück die Kontaktanzeigen in der Zeitung wird dort ganz gesagt : Männer mögen Kleider und wünschen sich eine Frau im Kleid.

Frauen mögen auch Kleider, bewundern andere Frauen in Kleidern, sagen allerdings oft, dass sie sich nicht "trauen" öfter Kleider zu tragen. Warum?

 

Ich finde, Kleider machen mein Leben - vor allem morgens - ganz leicht.

 

Das vielleicht schönste Zitat stammt von Diane von Fürstenberg, die nicht nur wunderbare Kleider herstellt, sondern auch selbst trägt:

 

                       "Feel like a woman, wear a dress!"

 

 

Probiert es einfach mal aus...

 

 

 

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Kommentare: 2
  • #1

    Isi (Samstag, 12 Dezember 2020 16:31)

    Wunderschön ��

  • #2

    Anja (Freitag, 20 Mai 2022 11:27)

    Stimmt, Kleider sind toll