· 

Meine Frau braucht nicht zu arbeiten

 

"Meine Frau braucht nicht zu arbeiten" oder: 

Wie schieße ich ein klassisches Eigentor ?

 

Vor einiger Zeit brüstete sich ein Besucher unserer Kanzlei vor mir damit, dass seine Frau nicht arbeiten gehen müsse und schaute mich dabei etwas mitleidig an.

 

Da es kurz vor Weihnachten war - die schwärzeste Phase im Arbeitsjahr aller Anwälte - hatte er zu dem Zeitpunkt einen leicht wunden Punkt getroffen und ich habe spontan überlegt, mit welchem juristischem Kniff ich vielleicht für ein paar Wochen seine Zweit-Frau werden könnte.

Leider fiel mir nichts ein.

 

Dieser Mann hatte die perfekte Frau:

die Wohnung war total durchgestylt und geputzt, die Fön-Welle im Haar derjenigen stets untadelig und die 2 Kinder waren zum Anbeißen gekleidet und sauber, wie auch im Verhalten stets adrett und tadellos.

 

Nicht mal 12 Monate später habe ich dann gehört, dass dieser Mann sich von seiner perfekten, aber immer unzufriedenen Frau getrennt hat, um mit einer Frau zusammenzuleben, die vielleicht ein Nano-Millimeter weniger gepflegt war, aber  2 Studiengänge abgeschlossen hatte und neben ihren perfekt unperfekten Kindern auch noch berufstätig war. Und zufrieden.

 

Was vermutlich auch nötig ist, da er wohl bis heute noch, Jahre später, Unterhalt in rauhen Mengen für Ehefrau Nr. 1 zahlt.

 

Lässt man die eigene Ehefrau 20 Jahre lang zu Hause, führt das unweigerlich dazu, dass eine solche Frau auch unterhaltsrechtlich als Hausfrau angesehen wird. Damit wird von der Rechtsprechung unweigerlich vermutet: diese Frau hat gar keine oder nur sehr schlechte Chancen auf dem Arbeitsmarkt, zumal überhaupt keine Erfahrungen und in diesem Fall auch keine Ausbildung.

 

Als Belohnung für diese Großzügigkeit darf der Mann dann aber deutlich länger und meist auch deutlich mehr Unterhalt zahlen.

Ganz nach dem Motto: einmal Prinzessin - immer Prinzessin!

 

Unterstützen Sie Ihre Frau unbedingt darin, einer Berufstätigkeit nachzugehen, auch wenn das für einen Mann bedeutet auch mal eine Waschmaschine anzuwerfen oder ein Essen zu kochen.

 

Damit hat man aber nicht nur eine zufriedene Frau, die abends nicht nur erzählen kann, was es bei Aldi im Sonderangebot gab und was der Hund ausgefressen hat und mittags um 12 nicht mehr im Jogger herumrennt, weil es so einfach praktisch ist.

Und als Frau muss man sich im Streitfall nicht alles sagen lassen und kann vom Shoppen auch mal mit 3 Tüten nach Hause kommen, statt mit einer, da man sie ja auch bezahlt hat.

 

Investieren Sie also in Ihre Zukunft! Und echte Männer unterstützen ihre Ehefrauen.

 

 

 

 

 

Kommentar schreiben

Kommentare: 0